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Das gefühlte „Alter“ beginnt heutzutage später

ZOU  |  24.04.2024

Ab welchem Alter würden Sie jemanden als alt bezeichnen? Auf diese Frage antworten die meisten Erwachsene im mittleren und höheren Alter heute anders als Gleichaltrige vor zehn oder zwanzig Jahren.

Älterer Mann mit Brille und Bart sitzt auf einer Parkbank.
Alt ist nur, wer sich alt fühlt.
© Prostock-Studio/iStockphoto

Menschen des Jahrgangs 1911 schätzten den Beginn des Alters im Jahr 1976, als sie selbst 65 Jahre alt waren, auf 71 Jahre. Sie gaben sich also noch 6 Jahre Zeit, bevor sie sich selbst als „alt“ bezeichnen würden. Personen des Jahrgangs 1956 schätzten den Beginn des Alters im Jahr 2021 (mit ebenfalls 65 Jahren) dagegen auf 74 Jahre.

„Die Lebenserwartung ist gestiegen, was möglicherweise dazu beiträgt, dass das Alter später einsetzt. Außerdem haben sich einige Aspekte der Gesundheit im Lauf der Zeit verbessert, sodass Menschen in einem bestimmten Alter, die in der Vergangenheit als alt galten, heutzutage möglicherweise nicht mehr als alt gelten“, vermutet Dr. Markus Wettstein von der Humboldt-Universität zu Berlin, einer der Autoren der Studie in der Fachzeitschrift „Psychology and Aging“. Der spätere Ruhestand könnte ebenfalls eine Erklärung für die veränderte Wahrnehmung zum Altersbeginn sein. „Der Trend, das Alter hinauszuschieben, ist aber nicht linear und wird sich möglicherweise in Zukunft nicht unbedingt fortsetzen“, ergänzt Wettstein.

Er hatte zusammen mit Kollegen Daten von 14.056 Teilnehmenden einer deutschen Studie ausgewertet. Die Teilnehmenden hatten im Alter von 40 bis 85 Jahren bis zu acht Mal über einen Zeitraum von 25 Jahren Fragen beantwortet.

Gesundheitszustand als Faktor

Die Forschenden untersuchten auch, wie sich die Wahrnehmung des Alterseintritts bei einzelnen Teilnehmenden im Lauf des Lebens veränderte: Mit zunehmendem Alter verschob sie sich nach hinten. So gaben Personen mit 64 Jahren im Schnitt an, das Alter beginne mit 74,7 Jahren. Wenn sie selbst 74 Jahre alt waren, schätzten sie den Beginn bei 76,8 Jahren. Im Durchschnitt nahm der wahrgenommene Eintritt des Alters im Lauf des Lebens pro vier bis fünf Jahre um etwa ein Jahr zu.

Frauen zeigten sich zudem optimistischer als Männer: Sie gaben an, dass das Alter zwei Jahre später einsetze. Personen in schlechterem Gesundheitszustand nannten dagegen einen früheren Beginn für das Alter als der Durchschnitt.

Quelle: DOI 10.1037/pag0000812

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